Korkfussboden verlegen

Vorbereitung
Vor der eigentlichen Verlegung müssen Korkplatten einige Tage in den betreffenden Räumen zur Aklimatisierung lagern. Dafür sind lediglich die Verpackungen zu öffnen. Aufgrund dessen, dass Kork ein Naturmaterial ist, können diese mitunter unterschiedliche Färbungen haben. Um diesen Effekt auszugleichen, sollten die Korkplatten aus den verschiedenen Verpackungeinheiten vorher gemischt werden.
Verlegen
Der Untergrund muss eben, sauber, unbeschädigt und fettfrei sein. Die Platten werden auf Stoß und fest mit dem Untergrund verlegt.
Hierfür eignet sich ausschliesslich Korkkleber, der lösemittelfrei sein sollte. Beim Kauf des Klebers ist darauf zu achten, dass dieser für Fussböden ist, da Kleber für Wände oder Decken nicht ausreichend belastbar ist. Die Korkplatten dürfen nicht mit Kreuzfugen verlegt werden, sondern versetzt. Ansonsten lösen sich die Ecken später vom Fussboden ab. Nach den Klebearbeiten darf der Raum mindestens 36 Stunden nicht betreten werden. Eventuell auftretende Unebenheiten nach dem Verlegen sollten mit einem Schwingschleifer oder mit Schleifpapier (180er) sowie Schleifklotz beseitigt werden. Der anfallende Schleifstaub ist abzusaugen.
Ölen und Wachsen in einem Arbeitsgang
Im Anschluss an alle Arbeiten muss ein unbehandelter Korkbelag noch mit Hartwachsöl imprägniert werden, damit er Schmutz und mechanischen Beanspruchungen gewachsen ist. Den ersten Anstrich trägt man mit einem breiten Ziehspachtel auf und verteilt ihn gleichmäßig dünn auf die gesamte Fläche. Sind sehr große Flächen zu imprägnieren, sollte man sich eine professionelle Poliermaschine im Baumarkt oder im Werkzeugverleih ausleihen. Damit geht die Behandlung schneller und der Auftrag wird gleichmäßiger.
Der zweite Anstrich sollte nach einer Trocknungszeit von mindestens 24 Stunden vorgenommen werden. Während des Trocknungsvorganges ist auf aureichende Raumbelüftung zu achten. Der zweite Anstrich wird mit einer Schaumstroffrolle aufgetragen. Während das Öl beim ersten Anstrich komplett vom Boden aufgenommen wurde, bleibt es nun auf den Boden stehen. Aus diesem Grund ist darauf zu achten, dass dieser Auftrag sehr dünn erfolgt, da der Belag später klebt. Überstehendes Öl wird umgehend mit einem fusselfreien Tuch abgewischt.
Bevor der Boden nun betreten werden kann, muss abermals eine Trocknungszeit von 24 Stunden berücksichtigt werden. Wer den Belag glänzend haben möchte, kann danach noch mit einem Bohnerbesen die Oberfläche polieren.
Das Öl härtet im Verlauf der nächsten zwei bis drei Wochen vollständig aus.
Ölen und Wachsen nacheinander
Eine weitere Methode der Oberflächenbehandlung von unbehandelten Korkböden ist Ölen und Wachsen. Hierbei zieht das Öl in die Poren ein und imprägniert das Material. Der anschliessende Wachsauftrag trägt einer verbesserten mechanischen Belastbarkeit der Oberfläche bei. In ein bis drei Arbeitsgängen werden Holzöl oder Leinölfirnis mit einer dickflorigen Lammfellrolle oder einer Streichbürste nass in nass satt aufgetragen und das überstehende Öl mit einem Flächenstreicher abgezogen.
Auch hier ist eine Trocknungszeit bei guter Belüftung von 24 Stunden einzuhalten. Anschliessend wird das Wachs aufgetragen. Dabei kann Sowohl Kalt- als auch Heisswachs verwendet werden. Kaltwachs wird von Hand aufgetragen. Dabei darf die Wachsschicht nur sehr dünn sein.
Die andere Methode ist der maschinelle Auftrag von Heisswachs. Das dafür benötigte Gerät kann man sich in der regel dort ausleihen, wo man das Wachs bzw. andere “biologische” Baustoffe erhält. Vorsicht: Diese Art von Wachs kann Zitrusterpene enthalten, auf die einige Menschen allergisch reagieren. In jedem Fall sollte man prüfen, ob einem der Geruch angenehm vorkommt, dass man ihn dauerhaft in der Wohnung haben möchte.
Je nach Material muss beim Wachsauftrag von Hand, nach einer Trocknungszeit von 8 bis 48 Stunden, der Boden noch poliert werden. Hier kann man das mit einem Bohnerbesen selber tun. Will man es besonders perfekt machen, sollte man sich, besonders wenn man bereits das Wachs maschinell aufgetragen hat, eine Poliermaschine ausleihen.