Reparatur einer angebohrten Stromleitung
Wenn man mit einem Leitungssuchgerät vor dem Bohren die Bohrstelle überprüft, lässt sich eine angebohrte Leitung meist vermeiden. Sollte doch einmal ein Mißgeschick passieren, ist es in den meisten Fällen wieder zu reparieren.
Durch einen Kurzschluss macht sich ein “Leitungstreffer” meist bemerkbar. Wenn die Bohmaschine stehen bleibt, weil der Sicherungsautomat rausgesprungen ist, dann ist der Fehler offensichtlich. Der Schaden wird oft erst später erkannt, wenn der Bohrer nur den Schutzleiter oder Neutralleiter trifft. In beiden Fällen bleibt ausser dem Verlegen einer neuen Leitung nur der Einbau einer Abzweigdose und das Verbinden der durchgetrennten Leitung mit Lüsterklemmen übrig.
Wichtig: Vor dem Arbeiten Sicherungsautomaten ausschalten und Spannungsfreiheit prüfen.
Um einen Anhaltspunkt für die Größe des Loches zu bekommen, das man für die Abzweigdose in die Wand stemmen muss, zeichnet man am besten den Umfang der Dose an der Schadensstelle auf. Sollte eine Bohrkrone im Werkzeugkasten vorhanden sein, kann man diese zum Senken des Loches für die Abzweigdose verwenden. Bevor man mit dem Senken beginnt, sollte allerdings die Leitung entsprechend “zurückgezogen” werden. Man klopft den Putz mit der Finne des Hammers soweit auf, bis die Leitung dem Durchmesser des Bohrloches entsprechend aus dem Weg genommen werden kann. Sollte keine Bohrkrone zur Verfügung stehen, bleibt nur das Aufstemmen mit Hammer und Meißel.
In der Regel ist die Schadensstelle an der Leitung leicht zu erkennen. Die Leitung wird mit einem Seitenschneider genau dort durchtrennt, wo sie angebohrt wurde.
Für die beiden Leitungsenden werden aus der Abzweigdose zwei Öffnungen herausgedrückt. Die beiden Leitungsenden werden nun probehalber eingeführt und es wird überprüft, ob die Dose in die Öffnung passt. In einem Gummibecher wird der Gips zum Eingipsen der Abzweigdose mit Wasser angerührt.
Zuerst wird das Loch für die Abzweigdose angefeuchtet, damit der Gips besser hält. Nun wird das Loch mit etwas Gips gefüllt und die Abzweigdose hineingedrückt. Wichtig ist, dass der Rand der Abzweigdose bündig mit dem Putz ist. Den Rand um die Dose auffüllen und anschließend an der Wandoberfläche sauber abspachteln.
Die Leitungsenden müssen nun Abisoliert werden. Um die beiden Leitungsenden nun zu verbinden, braucht man nun Lüsterklemmen. Eine Verbindung mit z.B. Wagoklemmen funktioniert deshalb nicht, weil die durchtrennte Leitung zu kurz ist. Nun verbindet man die einzelnen Adern, Farbe auf Farbe.
Die Abdeckung der Dose wird zum Schluss aufgesetzt und die Sicherung wird wieder eingeschaltet um die Leitung zu prüfen.