Bohren in Kunststoffen

Harter Kunststoff, z. B. Acrylglas, lässt sich mit handelsüblichen Holzwerkzeugen bearbeiten. Allerdings hat sich beim Bohren bewährt, Metallbohrer zu benutzen., denn diese werden nicht so schnell stumpf.

Acrylglas lässt man sich beim Kauf am besten gleich auf die gewünschten Maße passend zusägen. So hat man ebene Kanten, um gute Verbindungen herzustellen. Wie die meister aller Kunstoffe ist auch Acrylglas thermoplastisch, das bedeutet es ist durch ZUgabe von Hitze verformbar. (ab ca. 200° C). Um ein Anschmelzen während des Verarbeitungsvorganges zu verhinden, muss mit geringer Geschwindigkeit bzw. Drehzahl gebohrt werden. In der regel gilt: Je weicher der Kunststoff, umso geringer muss die Drehzahl sein.
Holzwerkstoffe mit einem hohen Harzanteil, wie es unter anderem bei Spanplatten, MDF-Platten sowie Multiplexplatten der Fall ist, lassen Holzwerkzeuge schneller heiß werden und können die Werkzeugschneiden durch Überhitzung weich und stumpf machen. Zudem besteht die Gefahr des Verkohlens des Materials, an Stellen mit zu hoher Hitzeentwicklung. Aus diesem Grund gilt auch hier: Stets ein Gefäß mit Wasser zum Eintauchen der Bohrwerkzeuge bereithalten.
Sollen Platten mit Dekorbeschichtung, z.B. Küchenarbeitsplatten, durchbohrt werden, den Bohrer immer an der Dekorseite ansetzen, um ein Abplatzen der Beschichtung zu verhindern. Die Stichsäge hingegen sollte immer an der Unterseite aufgesetzt werden. Bei harten Kunststoffen benutzt man am besten Hartmetallschneiden mit Vorschneider. So erhält man stets saubere Schnittränder und schont zudem das Werkzeug.

Heimwerker-Tipp:
Um Beschädigungen durch Materialspannung zu vermeiden, müssen bei Durchgangsverschraubungen in Acrylglas ausreichend weite Bohrlöcher für den notwendigen Bewegungsspielraum sorgen.