Bohren in Holz

Holz ist ein faseriges Material, so dass bereits die Bohrrichtung entscheidend für das Arbeitsergebnis ist. Man bohrt immer mit der Faser. In Hirnholz kann man durch den nicht exakt geradlinigen Verlauf der Faser und ihre unterschiedliche Härte “verleitet” werden und die Bohrung geht daneben. Wenn es auf Genauigkeit ankommt, bohrt man Hirnholz nur, wenn das Werkstück und das Werkzeug gut eingespannt bzw. geführt sind (Bohrständer, Bohrlehre etc.).

Wenn man quer zur Faser bohrt, dann können auf der Austrittsseite wegen des Bohrdrucks Fasern ausbrechen. Beim Bohren quer zur faser immer eine Holzzulage auf der Gegenseite verwenden – das verhindert das Ausreissen. Der Bohrer selbst sollte immer eine Zentrierspitze sowie einen Vorschneider besitzen, der die Fasern am Lochrand durchtrennt, bevor der Span herausgehoben wird.

Immer das Zentrum der beabsichtigten Bohrung anzeichnen, das Werkstück wird zusammen mit einer Zulage (Holzunterlage, meist ein Rest- oder Abfallstück) sicher eingespannt. Das Zentrierspitze wird auf den angezeichneten Punkt aufgesetzt. Wenn man mit einem Universalbohrer ohne Zentrierspitze arbeitet, sollte man mit einem dünne Handbohrer vorbohren.

Gebohrt wird mit hoher Drehzahl (bis 13 mm Ø mit 3.000 U/min). Je höher die Drehzahl, umso sauberer wird die Bohrung, auch bei leicht splitterndem Holz. Mit ein wenig Heimwerkererfarung spürt man an der Veränderung des Widerstandes, wann der Bohrer das Werkstück durchbohrt hat.

Heimwerkertip:
Das Werkstück sollte immer gut geschärft sein. Folgendermaßen schont man seine Werzeugschneiden: Nie sollte man seine Schneidwerkzeuge auf Hartes aus Stein, Metall o. ä. legen. Nie Schneidwerkzeuge lose durcheinander oder z.B. mit Schrauben zusammen lagern. Vor dem Bohren das Werstück auf Nägel, abgerissene Schrauben, Tackernadeln kontrollieren und gegebenenfalls entfernen. Beim häufigem Bohren in härteren Material auf widerstandfähiges Werkzeug zurückgreifen – es lohnt sich!