Heimwerker Tipps
Tipps & Tricks zum Heimwerken


Arbeiten mit der Oberfräse


Fachgerechte Holzverbindungen, exakt bearbeitete Kanten und sauber eingelassene Beschläge sind mit einer Oberfräse kein Problem.



An kein Elektrowerkzeug werden so hohe Ansprüche an die Genauigkeit gestellt wie an die Oberfräse. Sie kommt zum Einsatz, wenn besonders präzise und saubere Ergebnisse gewünscht sind. Man kann sagen, dass der Umgang mit der Oberfräse die hohe schule der Heimwerkerwerkstatt ist. Der Fräskorb mit dem hochtourig laufenden Motor (ca. 24.000 U/min) wird in zwei Säulen geführt, die auf einer stabilen Grundplatte befestigt sind. Der Fräskorb kann, je nach Modell, 50 mm abgesenkt und in jeder Position fixiert werden, um eine gleichbleibende Frästiefe zu erreichen. Die Laufsohle der Oberfräse ist mit Kunstoff beschichtet, gleitet ruckfrei über das Werkstück und hinterlässt keine Kratzer.

Mit hoher Geschwindigkeit und scharf geschliffenen HSS- oder HM-Fräsern wird Material zerspant, meistens Holz. Die Schnitte sind sehr sauber, die Werkbank leider nicht, es fallen sehr feine Späne an. Aus diesem Grund sollte für eine gut funktionierende Staubabsaugung gesorgt werden. Der Materialabtrag pro Arbeitsgang ist bei der Oberfräse je nach ausgeführter Arbeit sehr hoch. Also müssen die Motoren eine entsprechende Leistung haben, 600 Watt sollten es mindestens schon sein. Die meisten Geräte verfügen über eine Elektronik. Unterschiedliche Werkstoffe erfordern unterschiedliche Fräsgeschwindigkeiten, so kann z.B. Kunststoff zu warm werden. Auch der Durchmesser des Fräsers spielt eine Rolle. Je größer der Fräser, desto geringer die Drehzahl. Hier ist ein Blick in die Bedienungsanleitung hilfreich.

Arbeiten mit Anschlägen
Am Parallelanschlag lässt sich der Abstand zur Kante nach der Montage und Grobeinstellung mit einer Feineinstellschraube justieren.

Wenn man einmal versucht hat, eine Oberfräse freihändig zu führen, weiß man gute, stabile Anschläge zu schätzen. der erste Anschlag am Gerät, der Tiefenanschlag, hat keine Führungsaufgaben. Hier wird die Eintauchtiefe eingestellt. Bei den meisten Geräten hat der Revolveranschlag drei Einstellungen. Breite Falze und tiefe Nuten können in mehreren Arbeitsschritten gefräst werden, ohne die Frästiefeneinstellung zu verändern. Beim letzten Arbeitsgang trägt man nur wenig Material ab und verbessert so die Oberflächengüte. Mit dem Parallelanschlag lässt sich die seitliche Führung der Fräse einstellen. So ist sicher, dass die Nuten immer im richtigen Abstand und parallel zur Kante verlaufen. Auch der Abstand der Bohrungen, z.B. beim Setzen von Topfscharnieren, ist immer gleich. Eine Feineinstellschraube erleichtert das millimetergenaue Ausrichten der Fräse auf dem Werkstück. Beim Arbeiten mit dem Parallelanschlag wird die Fräse nur einseitig geführt, der Anschlag muss also immer fest an die Werkstückkante gedrückt werden. Besser geht es mit einer Führungsschiene. Hierbei gleitet die Fräse auf einer glatten Aluminiumschiene und wird durch eine Nut im Führungsanschlag in der Bahn gehalten. Ein seitliches Abweichen des Fräsers ist nicht möglich. Anders als beim Parallelanschlag kann man mit der Führungsschiene auch schräg zur Werkstückkante arbeiten. Bei den meisten Systemen kann diese Führungsschiene auch zum Arbeiten mit anderen Werkzeugen, z.B. der Handkreissäge, eingesetzt werden.

Bei kleinen Werkstücken ist es von Vorteil, wenn die Fräse stationär an einen Tisch gesetzt werden kann. Dieser muss dann natürlich mit den entsprechenden Sicherheitsanschlägen ausgerüstet sein. Eine Führungshülse, die in die Grundplatte der Fräse gesetzt wird, erlaubt das Fräsen nach Schablone. Für einige Beschläge kann man die Schablonen vom Beschlaghersteller bekommen. Man kann sich aber auch aus dünnen Sperrholz Schablonen für jede Form zuschneiden, z.B. Buchstaben, Rundungen oder Grifföffnungen. Führungsaufgaben können auch die Fräser selbst übernehmen. Bei der Kantenbearbeitung ist das Fräsen ohne Anschläge möglich, wenn der Fräser einen Anlaufring hat. So können Kanten profiliert oder bündig gefräst werden. Technische Profile oder Kanten verleihen den z.b. gefrästen Platten ein natürliches Aussehen. Natürlich kann man mit der Oberfräse auch freihändig arbeiten. Das erfordert aber einige Übung. Spezielle Schriftenfräser eignen sich gut für das freihändige Arbeiten. Beginnt man, mit der Oberfräse zu arbeiten, wird man sich bald an Aufgaben herantrauen, an die man zu Beginn nicht gedacht hatte. Deswegen ist es wichtig, dass zum Gerät vom Hersteller Schienen, Tische und Anschläge angeboten werden.



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