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Wand- und Bodenfliese ersetzen


Es ist schnell passiert: Ein harter Gegenstand fällt auf den Fliesenboden, beim Bohren eines Dübellochs springt eine Fliese, oder sie hat hohl gelegen und ist locker geworden. Die betreffende Fliese muss ausgetauscht oder neu verlegt werden.



Fliesen werden mit Fliesenkleber auf geeigneten Untergünden verklebt. Der klassische Untergrund an der Wand ist ein Kalk-Zement-Mörtel, am Boden ein massiver Estrich. Fliesen können jedoch auch auf Gipskarton- und Spanplatten verklebt werden. Dazu benötigt man jedoch spezielle, flexible Kleber, die die leichten Schwingungen mitmachen. Die Grundlagen, nach denen Fliesen ausgetauscht werden, sind für Wand und Boden gleich.

  • Zuerst gilt es, das zerstörte Fliesenstück, Klebereste und Fugenmörtel zu entfernen. Ist die Fliese locker, kann man sie mit einem Flachmeißel oder einem stabilen Spachtelvom Untergrund abheben. Wenn die Fliese noch fest am Untergrund haftet, sollte man versuchen, durch mehrere nebeneinander liegende Bohrungen Ansatzpunkte für den Meißel zu finden. Mit leichten Schlägen wird die Fliese dann gelockert und in kleinen Stücken entfernt. Besonders große Vorsicht ist dabei auf nicht massiven Untergründen wie Gipskarton- oder Spanplatten geboten.
  • Nun wird der alte Fliesenkleber so gut es geht mit einem stabilen Spachtel beseitigt. Nur wenn der alte, aufgekämmte Fliesenkleber restlos entfernt ist, besteht die Sicherheit, dass die Fliese nach dem Verlegen nicht mehr übersteht. Mit einem kleinen Meißel oder der Spitze eines stabilen Schraubenziehers entfernt man an allen Rändern den noch fest haftenden Fugenmörtel.
  • In manchen Fällen müssen die Fliesen bearbeitet werden. Normalerweise werden sie mit einem Fliesenschneider geschnitten, der jedoch nicht immer vorhanden ist. Möglich ist das Schneiden auch mit einem Handschneider. Die Fliese wird entlang eines Lineals mehrmals angeritzt und über eine gerade Kante gebrochen.
  • Wenn nur wenige Schnitte erforderlich sind, eignet sich auch spezial gehrteter Sägedraht. Mit ihm lassen sich auch Rundungen herstellen, z.B. für Installatonsdosen.
  • Fliesen werden mit Fliesenkleber verklebt, der mit einem Zahnspachtel aufgetragen und aufgekämmt wird. Der Keber soll geschmeidig sein, die Kämme dürfen aber nach dem Aufkämmen mit dem Zahnspachtel nicht verlaufen, sondern müssen stehen bleiben.
  • Der Untergrund sollte zuerst von allen losen Bestandteilen, sowie von Schmutz und Staub gereinigt werden. Am besten gelingt dieses mit einem Staubsauger. Nun wird eine kleine Menge Fliesenkleber angemischt, z.B. in einem kleinen Gipsbecher. Anschliessend wird der Fliesenkleber aufgetragen und mit dem Zahnspachtel aufgekämmt, soweit das hinsichtlich der Fliesengröße möglich ist. Auf der Rückseite sollte die Fliese immer gleichmäßig vom Kleber benetzt sein.
  • Nun wird die Fliese ins Klebebett gelegt und ausgerichtet. Ist die Verlegung beim ersten Mal nicht gelungen, nimmt man sie noch einmal heraus, entfernt den Kleber vom Untergrund und der Fliesenrückseite, trägt wieder Kleber auf und verlegt die Fliese erneut. Die Fliese wird nun vor Belastung und vor Spitzwasser geschützt, bis der Kleber abgebunden hat. Unter Umständen kann das einen Tag dauern.
  • Nun besorgt man sich die Fugenmasse, die der vorhandenen farblich am nächsten kommt. Notfalls kann man auch nach der Ausbesserung alle Fugen mit einer entsprechenden Fugenfarbe neu gestalten. Die Fugenmasse wird mit Wasser angemischt und zwar so fließfähig, dass sie gut in die Ritzen eindringt. Jedoch nicht zu flüssig, da sonst ein poröser Fugenmörtel entsteht. Mit dem Fugengummi drückt man den Fugenmörtel sorgfältig in die Fugen ein. Wenn der Mörtel etwas angezogen hat, gleicht man die Masse mit einem feuchten Schwamm der Oberfläche an.
  • Nach dem Härten des Fugenmörtels entfernt man Mörtelreste und Zementschleier von der Fliesenoberfläche. Dafür benutzt man einen trockenen Schwamm, notfalls auch einen Zementschleierentferner. Die bearbeitete Fläche sollte mindestens einen Tag lang vor Spritzwasser geschützt werden.
  • Der Austausch von Wandfliesen erfolgt nach dem gleichen Prinzip. Beim Verlegen der Fliese ins Mörtelbett muss allerdings dafür gesorgt werden, dass die Fliese nicht nach unten wegrutscht, z.B. durch zwei entsprechende Holzkeile bzw. -Stäbchen. Vor dem Verfugen werden sie wieder entfernt.


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