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Terrassen und Auffahrten professionell pflastern


PflasterarbeitenOb man Naturmaterial, Betonsteine oder Klinker verwendet: Eine gepflasterte Auffahrt oder Terrasse hält über Jahrzehnte und bleibt ebenso lange ansehnlich, wenn man beim Verlegen mit der richtigen Methode vorgeht.
Vor der handfesten Arbeit steht auch beim Pflastern erstmal eine sorgfältige Planung an. Man sollte sich das Gelände, in dem man verlegen möchte, genau ansehen und dabei besonders auf vorhandene Steigungen sowie Gefälle und die Beschaffenheit des Bodens achten. Zuerst wird der Verlauf der geplanten Pflasterstrecke abgesteckt. Bei Terrassen oder Wegen geht dies am einfachsten mit geraden Rändern. Die Begrenzungpflöcke muss man hier lediglich an den Ecken zu gut drei Viertel ihrer Länge einschlagen. Die Pflöcke werden an Bögen und Rundungen in dichterem Abstand gesetzt. Die Markierungen werden dann mit einer Schnur in Höhe der späteren Pflasteroberfläche verbunden. Die Schnur muss straff gespannt sein und bereits das Gefälle der Fläche markieren.



Gefälle beachten und Ablaufrinnen planen

Das Gefälle muss schon beim Aushub des Pflasterbettes berücksichtigt werden. Es sollte knapp zwei Prozent betragen, was zwei cm Höhenunterschied je Längenmeter entspricht. Zum einen soll das Gefälle verhindern, dass auf der Pflasterfläche Wasser stehen bleibt und zum anderen, dass ablaufendes Wasser gegen Hausmauern fließt und dort Feuchteschäden verursacht. Bei Terrassen und Einfahrten muss das Gefälle deshalb von den angrenzenden Gebäuden wegführen. Ablaufrinnen sollten eingeplant werden, wenn sich dies nicht erreichen lässt. Die Ablaufrinnen sollten z.b. unmittelbar vor dem Garagentor eingesetzt werden.

Unterbau ist wichtig
Nach dem vorhandenen Boden und der geplanten Nutzunsgart richtet sich die Tiefe des Aushubs. Das Pflaster benötigt einen Unterbau aus Grobkies oder Schutt und ein Sandbett zum Verlegen der Steine. Für Terrassen und Auffahrten sollte man einen Unterbau von etwa 40 cm Stärke einplanen. Bei Terrassen, die nicht ganz so stark belastet werden wie Auffahrten, kann er bei sandigem Erdreich auch etwas dünner ausfallen. Je nach Untergrund kommen Fußwege mit einem 20 bis 30 cam starken Unterbau aus. Bei allen Flächen sollte die Sandschicht etwa 5 cm stark sein. Zu den beiden Schichten rechnet man noch etwa drei Viertel der Steindicke hinzu und man hat damit die Aushub-Tiefe ermittelt.

Die Breite des Aushubs richtet sich nach der geplanten Randbefestigung. Entweder werden passende Randsteine eingesetzt oder es wird eine Befestigung aus Beton gegossen. Bei wenig belastenden Wegen kann es ausreichen, den Unterbau etwas über die Seiten der Pflasterung hinauszuführen. In jedem Fall muss man den erforderlichen Platz beim Ausschachten berücksichtigen.

Nach dem Ausschachten füllt man das Unterbau-Material etwas höher als in der endgültigen Schicht-Dicke ein und verdichtet es anschließend mit einem Rüttler, der bei einem Werkzeugverleih gemietet werden kann. Es ist wichtig, dass das Gefälle nach dem Rütteln noch immer vorhanden ist. Dies gilt auch für das Aufschütten des Sandes. Der Sand wird locker auf die Fläche geschaufelt und mit einer Holz- oder Leichtmetall-Latte in der Richtung des Gefälles gerade abgezogen. Größere Flächen werden in Teilstücken abgezogen. Richtleisten sind hierbei hilfreich. Sie werden im Sand exakt nivelliert und über die Richtlatte geführt.

Nachdem man ein Teilabschnitt abgezogen hat, werden die Steine mit Hilfe eines Gummihammers in den Sand geklopft. Man kann dazu auch einen Fäustel verwenden, der mit einer Gummi-Schutzkappe versehen wird. Zwischen den Pflastersteinen bleiben Fugen, deren Breite von der Steingröße abhängt, bei Kleinpflaster sollten diese nur einen halben cm breit sein, bei größeren Steinen dürfen sie breiter werden, jedoch grundsätzlich nie so weit, dass die Steine kippen können. Möchte man die Fugen später begrünen oder den Belag als Drainagepflaster anlegen, kann man zwischen den Steinen spezielle Distanzstückchen verlegen, die später vom Fugenmaterial verdeckt werden. In der Regel bleiben bei Platten die Fugen sehr schmal. Als sehr haltbar hat sich auch Pflasterfugenmörtel erwiesen.

Ist der Belag komplett, behandelt man ihn nicht mit einem Stampfer oder einen motorisierten Rüttler, denn Natursteinplatten werden dadurch beschädigt. Anschließend verteilt man Sand auf die Fläche – bei Platten muss er besonders fein sein – und fegt ihn in die Fugen. Der Sand wird mit Hilfe eines Gartenschlauches tief in die Fugen gespült, wobei er sich zugleich verdichtet. Dieses wird so oft wiederholt, bis ein leichter Sandschleier auf dem Belag bleibt, der sich nicht mehr einschlämmen lässt und im Laufe der nächsten Wochen vom Regen in die nachsackenden Fugen gespült wird.

Beim Verlegen müssen häufig Passtücke angefertigt werden. Dazu verwendet man am besten eine elektrische Stein-Schneidemaschine, die ebenfalls ausgeliehen werden kann. Zwar lassen sich Natursteine sich auch mit Hammer und Meißel bearbeiten, doch dafür benötigt man Übung und viel Geschick.

Zunächst wird man sich als Anfänger auf relativ einfach zu verlegende Grundmuster beschränken. Mit wachsender Routine wird man jedoch auch an Rundungen, Ornamenten oder komplizierten Mustern Gefallen finden.

Der Umgang mit unregelmäßigen Natursteinplatten ist am schwierigsten. Hier sieht kein Stein wie der andere aus und jedes Stück muss sorgfältig ausgesucht werden, damit keine Lücken oder übergroße Fugen produziert werden.

Große Freiheiten bei der Gestaltung von Flächen bieten heute eine Vielzahl von Formsteinen, die rund, achteckig, dreieckig oder trapezförmig sein können. Diese Steine erhält man als Beton-Pflastersteine oder als frostfest gebrannte Pflasterklinker. Damit ist etwa auch das Verlegen von kreisförmigen Pflasterflächen keine reine Profi-Angelegenheit mehr.

Verbundpflastersteine lassen sich einfacher verlegen

Äußerst ansprechende Gestaltungsmöglichkeiten bei relativ einfacher Verlegung bieten Verbundpflastersteine, die ausschließlich aus Beton zu haben sind. Sie sind so geformt, dass ihre mit verschiedenen Profilen versehenen Seiten in einem bestimmten Versatz ineinander passen. Verbundpflaster liegt sehr stabil auf dem Untergrund und bietet sich deshalb zum Belegen von Garagenzufahrten oder Autostellplätzen besonders an. Ebenfalls für diesen Zweck eignen sich Rasengittersteine. Sie sind aus Beton gegossen und haben größere Öffnungen, die man begrünen kann. So hat man die Möglichkeit, eine stabile, befahrbare Fläche anzulegen, ohne zugleich dort den Boden zu versiegeln und das Abfließen von Regenwasser zu erschweren. Unter diesem Aspekt lohnt auch der Einsatz von Drainagepflaster. Entweder besteht es aus speziell geformten Steinen, mit denen sich ohne Verzicht auf Stabilität besonders weite Fugen erzielen lassen, oder man legt normale Pflastersteine mit Distanzstücken. Bei einem Drainagepflaster braucht man sich keine Gedanken über den Wasserablauf zu machen und kann deshalb auf das Anlegen eines Gefälles oder den Einbau von Ablaufrinnen verzichten.

Manchmal weist das Gelände zu große Höhenunterschiede auf, als dass man sie innerhalb des Pflasterbelags ausgleichen könnte. Dies gilt bei einem natürlichen Gefälle ab etwa 7 oder 8 Prozent. Hier sollte man mit Stufen oder gepflasterten Absätzen den Niveauuterschied überbrücken. Zu vielen Betonpflastersteinen und fast allen Natursteinen gibt es passende Blockstufen, die man mit ganz leichtem Gefälle zur Kante hin in einem Betonbett verlegt. Dabei müssen sich die Stufen jeweils um wenige cm überlappen. Schwieriger ist die Herstellung gepflasterter Stufen. Hierbei sollte man zumindest die unterste Stufe ebenfalls in Beton verlegen. Bild: © artalis – Fotolia.com



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