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Löt – Praxis

Werkzeug

Die Grundlagen des Lötens haben wir hier ausführlich behandelt. Nun widmen wir uns der Löt-Praxis.
Bevor es aber losgeht, kurz zum Thema Sicherheit: Sämtliche Arbeiten sollten stets auf Schamottesteinen ausgeführt werden und brennbare Stoffe außer Reichweite gebracht werden. Für gute Durchlüftung muss gesorgt sein, besonders, wenn man im Keller mit Propangas arbeitet. Nie zu dich an de Lötstelle herangehen. Die Dämpfe der meisten Flussmittel sind gesundheitsschädlich. Wer über einen längeren Zeitraum lötet, sollte seine Augen mit einer dunklen Schutzbrille vor dem Austrocknen schützen.



Und so geht man beim Löten vor: Zunächst müssen die Lötstellen von Fett, Korrosion sowie Oxydation befreit werden. Hier eignen sich zum Säubern z. B. Stahlwolle oder ein feines (240er) Schleifpapier. Oxydationsreste werden durch das Flussmittel entfernt. Dann kommt es darauf an, die Werkstoffe so zu fixieren, dass sie sich unter dem Einfluss von Wärme nicht bewegen und der Lötspalt nicht zu groß werden könnte. Metallzwingen nur mit isolierenden Zwischeneinlagen verwenden, damit sie keine Wärme wegleiten.Dann werden die Werkstücke so weit erwärmt, bis ihre Temperatur etwas über dem Schmelzpunkt des Lots liegt. Dabei ist ein leichtes Verdampfen des Flussmittels zu beobachten. Beim Weichlöten die Flamme abwenden und das Lot nur kurz an den Lötspalt halten. Es wird sofort vom erwärmten Metall geschmolzen. Um die kapillare Saugwirkung zu verstärken, führt man das Lot nicht von der erwärmten Seite an die Lötstelle, sondern von der gegenüberliegenden. Wenn der Lötspalt richtig gefüllt ist, bildet sich bei waagerechter Lage ein Löttropfen, bei senkrechter entsteht eine Hohlkehle. Nun sollte man das Werkstück in Ruhe abkühlen lassen, bevor man Flussmittelreste mit Wasser entfernt und die Lötstelle mit Schleifpapier säubert. Überflüssiges Lot wird mit einer Schlichtfeile entfernt.
Beim Hartlöten z. B. von Kupferrohren, werden die Teile solange erwärmt, bis sie kirschrot glühend sind. Dann das Hartlot in der Flamme abschmelzen, bis der Lötspalt gefüllt ist. Dabei muss das Rohr glühend gehalten werden. Je nach Arbeitstemperatur des Hartlots reichen die mit Butan-/Propan-Gas gespeisten Lötbrenner nicht mehr aus. Die höhere Heizleistung ist dann nur mt dem Zusatz von Sauerstoff zu erreichen. Ein Autogen-Hartlötgerät ist besonders zum Löten größerer Metall-Bauteile nötig, wo die Wärme sehr schnell abließen kann. Insbesondere, wenn es sich dabei um Stahl handelt. Messing lässt sich mit Kupfer- oder Silberhartlot löten, wobei letzteres die saubersten Nähte gibt. Allerdings erfordert Silberlot ein exaktes Vorbereiten der Lötstellen. Geschmolzenes Silberlot fließt nämlich schnell weg und ist im Gegensatz zum zäheren Kupferlot nicht geeignet, größere Spaltenbreiten zu füllen.
Wenn Messing mit Kupferlot verbunden wird – z. B. beim Hartlöten von Kupferrohren und Rotguss-Fittings – muss ein passendes Flussmittel eingesetzt werden. Wenn man aber Kupferrohre untereinander mit dem phosphorhaltigen Kupferhartlot (L-CuP6) lötet, kann auf das Flussmittel verzichtet werden. Die Oxydschicht wird hier vom freiwerdenden Phosphor zerstört. Allerdings werden Kupferleitungen heute zunehmend weichgelötet. Ein Lötspiegel leistet dabei übrigens gute Dienste. Lediglich dort, wo thermische Spannungen zu erwarten sind, wie bei langen Warmwasser-Leitungsstrecken, sollten die Rohre hartgelötet werden. Ganz wichtig bei der Rohrinstallation: Lot sowie Flussmittel müssen auf der Verpackung als trinkwassergeeignet deklariert sein.
Beim Löten von Zinn und Zink setzt man Lötwasser als Flussmittel ein, z. B. bei Dachrinnen. Diese werden übrigens mit einem leistungsfähigen Lötkolben erwärmt, der ab und an an einem Salmiakstein gesäubert wird.
Probleme beim Löten gibt es meistens nur dann, wenn die Schmelzpunkte von Lot und Werkstück zu dicht beieinanderliegen wie beim Löten von Blei mit Zinnlot. Auch beim Hartlöten von Kupfer ist deshalb Siberlot mit niedrigerem Schmelzpunkt zu empfehlen.
Übrigens: Aluminium lässt sich auch löten bzw. scheißen. Allerdings ist hier ein spezielles Profi-Verfahren nötig und die sollte man von einem Fachmann ausführen lassen.



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