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Leitungsverlegung auf Putz

Elektrik

Haüfig gibt es keine andere Möglichkeit: Die Leitung muss sichtbar verlegt werden (z.B. Kellerinstallation). Dabei bedeutet “auf Putz” nicht nur das Verlegen von Leitungen, Schaltern und Steckdosen auf verputzten Wänden, sondern genau auf Sichtmauerwerk, auf Bretterwänden oder Balken.
Für diese Verlegeart gelten strengere Vorschriften als bei der Verlegung “unter Putz”. Es dürfen nur Mantelleitungen oder Kabel verwendet werden, keine Steg- oder Flexleitungen. Bei der Verwendung von Installationsrohren (PG-Rohren) dürfen auch Aderleitungen verwendet werden. Diese Anwendung ist bei der Wohnungsinstallation seltener.
Die sichtbare Verlegung von Leitungen muss mit passenden Schellen (Nagelschellen) durchgeführt werden. Damit sie nicht durchhängt oder Abstand von der Wand hat, müssen die Schellen ausreichend befestigt werden. Das bedeutet, dass man einen Abstand von maximal 30 cm nicht überschreitet.
Tipp:
Um einen gleichmäßigen Abstand der Schellen zu erhalten, kann man eine Isolierbandmarkierung am Hammergriff anbringen. Da man den Hammer beim Befestigen der Leitungen immer zur Hand hat, ist das eine einfache und saubere Methode.



Vor der Verlegung ist es ratsam den Verlauf der Leitung mit Bleistift und einer langen Wasserwaage oder ähnlichem anzuzeichnen. Zunächst werden die Sockel der Schalter/Steckdosen an der Wand befestigt. Darauf befestigt man die Leitung entlang der Bleistiftlinie. Es gibt Leute, die die Qualität des Elekroinstallateurs daran messen, wie ordentlich und wie geradlinig der Leutungsverlauf ist, wobei der erfahrene Fachmann auch ohne Bleistiftlinie auskommt.
Liegen zwei oder mehrere Leitungen nebeneinander, achtet man auf einen gleichmäßigen Abstand zueinander und setzt auch die Schellen in eine Reihe nebeneinander. Einfacher wird das Verlegen mehrerer Leitungen, wenn man sie gemeinsam durch ein Installationsrohr oder einem Kabelkanal führt Kabelkanäle sind aus Hart-PVC und sowohl in grau als auch in weiss erhältlich. Sie werden auf der gesamten Länge mit einem Deckel verschlossen und erlauben dadurch auch naträglich einen Zugang oder das zusätzliche Verlegen einer Leitung.

Montage einer Aufputzsteckdose
der Sockel der Steckdose wird mit zwei Holzschrauben befestigt, auf Mauerwerk mit 6-mm-Dübeln. Anschließend werden die Leitungen verlegt und mit Schellen befestigt.
Die Verbindung zwischen Abzweigdose und Steckdose ist hergestellt. Bei der Montage wird die Leitung auf entsprechender Länge abisoliert. Dabei sollte man darauf achten, dass nicht zu kurz abisoliert wird, da die Isolierung mit in die Einführungen der Abzweig- und Steckdose eingeführt werden muss.
Sind die Leitungen verlegt, geht es an die Verdrahtung der Abzweigdose. Dabe ist es ratsam, die Verdrahtung nicht mit Lüsterklemmen oder Doli-Klemmen durchzuführen. Besonders eine Verdrahtung mit Lüsterklemmen ist eine “Fummelei”, zudem sieht es auch unübersichtlich aus.
Besser sie verwenden für die Verdrahtung Wago-Klemmen, in denen die einzelnen Adern einfach hineingesteckt werden, zudem sieht diese Verdrahtung auch sauber und ordentlich aus. Sollte man eine Ader wieder aus der Wago-Klemme lösen müssen, aus welchem Grund auch immer, kann man dieses durch ziehen an der entsprechenden Ader und gleichzeitigem hin- und herdrehen problemlos tun.


Verdrahtung einer Abzweigdose mit Lüsterklemmen
Die Art von Verdrahtung ist nicht zu empfehlen, sieht unübersichtlich aus und zudem ist es eine “Fummelei”, besonders wenn man hier mal eine weitere Leitung einführen muss.


Verdrahtung einer Abzweigdose mit Wago-Klemmen
Die Verdrahtung sieht übersichtlich aus und ist schnell von der Hand. Auch kann man hier ohne großen Aufwand eine zusätzliche Leitung einführen und verdrahten. Die Wago-Klemmen sind auch in Baumärkten erhältlich.

Wichtig ist es, nach jeder Installation die Schaltungen und Steckdosen zu prüfen. Nicht etwa mit einem Phasenprüfer, vielmehr mit einem Duspol.



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3 Kommentare »

Comment by Bert

27.April 2008 @ 16:0

Die Variante mit den Lüsterklemmen ist nicht nur nicht empfehlenswert, sie ist in Deutschland sogar unzulässig! Dafür sind Dosenklemmen zu benutzen oder eben Wagos!

Comment by Azubi

18.Juni 2010 @ 16:0

Ebenso unzulässig/”murcks” bei der Lüsterklemmen Variante:
-Die Mantelleitung (NYM-J) schaut zu weit in die Abzweigdose hinein
-Die Mantelleitung (NYM-J) führt nicht in einem 90°Winkel zur Abzweigdose, hinein (Leitung schief verlegt)
-Ein Schutzleiter/PE (grün-gelb) hat ein Riss bzw. Schnitt in der Aderisolierung
-Der blanke Draht (kupfer) des Neutralleiters/N (blau) ist schaut raus (zu viel abisoliert)

Die Wago Klemmen Methode ist top!
Bei Feuchträumen ist zu empfehlen die Gummidichtung der Abzweigdose (das loch in das man die Leitung einführt) nach außen schauen zu lassen, damit man sich sicher sein kann, dass kein “schwitzwasser” in die Abzweigdose eindringt!

MFG
Azubi Mark

Comment by Daniel B

06.September 2010 @ 09:0

Auch ich nutze die Hammervariante und ist sehr zu empfehlen.

Azubi Mark hat schon alles zum Thema Lüsterklemme und Dosenklemme gesagt.

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