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Klinkerwände & Klinker-Mauerwerk fachgerecht verfugen

Bauen

Wer seinen Altau nachträglich mit einem Sichtmauerwerk isolieren oder bei seinem Neubau in Eigenleistung die Verfugung des Sichtmauerwerks übernehmen möchte, muss einiges beachten. Grundsätzlich gibt es zwei mögliche Verfahren zum Verfugung von Sichtmauerwerk oder Klinkermauerwerk. Beim direkten Verfugen werden die Steine in soviel Mörtel gelegt, dass er aus den Fugen austritt und mit der Kehle bündig zum Mauerwerk abgenommen wird. Nach einer Antrocknungsphase werden die Fugen mit einem Stück Schlauch oder einem Fugeisen etwa auf ein Niveau 2mm hinter den Steinkanten gebracht. Diese Methode ist aber etwas für Profis, da es doch einige Übung erfordert, den richtigen Zeitpunkt zu treffen. Außerdem funktioniert diese Methode nur bis kurz nach Erstellung der Wand aus Klinkern. Auch spezielle Fugenfarben sind nur mit erheblichen Mehrkosten realisierbar, da das gesamte Material eingefärbt sein müsste.



Die zweite Methode eignet sich besonders für die Eigenleistung, da hier die Wand schon länger stehen kann. Es gibt vier wichtige Arbeitsschritte bei dieser Methode: das Auskratzen, das Reinigen, das Vornässen und das eigentliche Verfugen.


Bei Auskratzen werden die Fugen alle auf eine gleichmäßige Tiefe von etwa 2 cm gebracht. Je nach verwendetem Klinker ist anderes Werkzeug geeignet. Bei poröseren oder grob strukturierten Klinkern eignet sich ein Stück hartes Holz, welches in die Fugen passt. Damit vermeidet man Absplitterungen und unschöne Macken in der Klinkeroberfläche. Bei glatten, hartgebrannten Klinkern darf auch metallisches Werkzeug zum Einsatz kommen. Ideal sind ein in die Fugen passender Meissel oder Schraubendreher. Führen Sie die Werkzeuge jedoch immer in einer Ebene und verkanten Sie sie nicht. Die auftretenden Hebelkräfte lassen auch die Kanten von den besten Klinkern bersten.

Sind alle Fugen vorbereitet, muss die Wand von Staub und kleinen Bruchstücken befreit werden. Dazu kann man sie abfegen oder den Hochdruckreiniger mit normalem Wasser verwenden. Der Vorteil beim Hochdruckreiniger ist, dass man den Schritt des Vornässens gleich mit erledigt. Das Vornässen führt der trockenen Wand Feuchtigkeit zu, die sie sich sonst aus dem frischen Fertigmörtel zieht. Dadurch würde der aufgebrachte Fertigmörtel zu schnell austrocknen und Risse bilden, die später, in Verbindung mit eindringendem Wasser und Frost, zum Abplatzen der Fugen führen könnten.

Wer es sich einfach machen will, nimmt fertig von den Herstellern angemischten Fertigmörtel. Dieser muss nur noch mit der richtigen Menge Wasser fertig angerührt werden. Bei großflächigen Arbeit lohnt es sich den Mörtel selbst zu mischen. Allerdings muss man hier sehr genau mischen, damit der Mörtel auch die richtigen Eigenschaften hat. Zu viel Zement kann zu hässlichen Ausblühungen führen, zu wenig bringt nach dem Trocknen nicht die benötigte Festigkeit.

Das verfugen sollte nicht bei direkter Sonneneinstrahlung oder Regen erfolgen. Ideal sind ein leicht bedeckter Himmel oder im Sommer, die Hausseite ohne direkte Sonneneinstrahlung zu der entsprechenden Uhrzeit und in den Stunden danach. Notfalls muss mann mit einer blickdichten Plane die Wand beschatten. Der angerührte Fertigmörtel wird sofort mit dem Fugblech und den Fugeneisen in die Fugen gebracht. Dazu wird das Fugblech mit Fertigmörtel “beladen” und vor die Mauer gehalten. Vom Fugblech aus wird das Material mit den Fugeneisen in die Fuge gepresst. Dabei kommen unterschiedlich lange Fugeneisen zum Einsatz. Ein kurzes Fugeneisen für die Stoßfugen und eine längere Variante für die Lagerfugen. Zum Glätten der Fugen wird die Fugenkelle nicht über die Fuge gezogen, sondern immer wieder dagegen gedrückt.



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