Immobilienpreise in Deutschland steigen deutlich
In den vergangenen Jahren hat in Deutschland ein wahrer Bauboom eingesetzt, der in erster Linie auf das sehr niedrige Zinsniveau zurückzuführen ist. Allerdings ist diese Entwicklung vor allem in ländlichen Gegenden festzustellen, wohingegen es in Städten kaum mehr erschwinglich ist, einen Bauplatz zu kaufen und darauf ein Haus zu errichten, weil einfach der Platz fehlt.
Dies spiegelt sich auch in den stetig steigenden Immobilienpreise in deutschen Städten wider. So teilte die Deutsche Bundesbank mit Bezug auf Daten des Marktforschungsunternehmens BulwienGesa in ihrem aktuellen Monatsbericht mit, dass sich im vergangenen Jahr der Preis für Wohneigentum in 125 deutschen Städten 2012 um durchschnittlich 5,25 Prozent erhöht hat. Im Jahr zuvor lag die Teuerungsrate mit 5,5 Prozent sogar noch einmal ein wenig höher.
Besonders prägnant waren die steigenden Preise bei Eigentumswohnungen in großen Städten mit über 500.000 Einwohnern. Nach einer Verteuerung um zehn Prozent im Jahr 2011 stiegen die Preise hierfür im letzten Jahr um weitere sieben Prozent. In kleineren Städten ist die Entwicklung zumindest noch ein wenig langsamer.
Allerdings berichtet die Bundesbank auch davon, dass sich die Entwicklung immer mehr aus den Städten auch in das Umland verlagert und mittlerweile auch die Preise von gebrauchten Immobilien steigen. Aufgrund der immer breiteren Streuung des Preisauftriebs sieht die Bundesbank gesamtwirtschaftliche Risiken, für die es derzeit keine Lösung gibt. So warnt die Bundesbank auch mit Blick auf die ebenfalls immer weiter steigenden Mieten, dass staatliche Eingriffe wie zuletzt vor allem von der SPD vehement gefordert, nicht immer zum Ziel führen, sondern anderweitig zu Problemen führen können: “Die Regulierung von Mieten ist ein Eingriff in die Preisbildung, der nur aus guten Gründen in Erwägung zu ziehen ist. Die Begrenzung von Mietsteigerungen bei Neuverträgen birgt nicht zu unterschätzende Risiken im Hinblick auf die Verzerrung marktgerechter Anreize zur Schaffung neuen Wohnraums.”
Deutschlandweit Angebote für Neubauimmobilien gibt es auf dem Markt indes derzeit durchaus in großer Zahl, auch wenn sich ein Großteil der Wohnungssuchenden aufgrund der dafür aufgerufenen Preise nicht wirklich lange damit wird auseinandersetzen können.
Wie lange sich die Preisspirale noch weiter nach oben drehen wird, lässt sich aktuell auch von der Bundesbank nicht seriös prognostizieren. Ein abruptes Ende der Entwicklung ist allerdings nicht in Sicht. Bild: © ehrenberg-bilder – Fotolia.com
