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Gewinde bohren und schneiden


Das Bohren von Metall und Ansenken von Bohrlöchern haben wir uns hier bereits angeeignet. Diese Arbeiten sind Voraussetzung für das Bohren eines Innengewindes.



Zum Schneiden eines Innengewindes per Hand benötigt man einen Gewindebohrer, der mit einem genormten Vierkant-Antrieb in das sogenannte Windeisen oder einen passenden Werkzeughalter mit Ratschen-Mechanik eingespannt wird. Das Herzstück eines Gewindebohrers besteht aus einem gehärteten Schneidgewinde mit spanabführenden Nuten und dem unteren Anschnitt, der je nach Anwendungszweck verschieden lang sein kann. Bei durchgehenden Löchern ist ein 4 bis 5 Gewindegänge gehender Anschnitt üblich – was den Vorteil bietet, dass der Gewindebohrer eine bessere Führung hat und sich leichter eindreht. Bei nicht durchgehenden, sog Grund- oder Sacklöchern sollte der Anschnitt mit 2 bis 3 Gewindegängen ziemlich kurz sein, damit das nutzbare Gewinde nahe an den Grund des Loches heranreicht.

In der Regel werden Handgewindebohrer als Dreiersatz, bestehend aus Vor-, Mittel- und Fertigschneider angeboten. Damit wird die Zerspankraft auf drei Arbeitsgänge verteilt und es fallen bei jedem Bohrvorgang entsprechend weniger Späne an, die das Schneidgewinde zusetzen könnten. Unterscheiden lassen sich die Bohrer an Ringmarkierungen am oberen Schaft. Der Vorschneider ist mit einem, der Mittelschneider mit zwei Ringen gekennzeichnet. Der Fertigschneider trägt entweder drei Ringe oder keinen.
Maschinengewindebohrer hingegen, die sich in die Bohrmaschine (in der Standbohrmaschine auf kleinste Drehzahl stellen!) einspannen lassen, sind immer Einschnitt-Bohrer. deshalb findet man unter dieser Spezies oft gewendelte Nuten, die eine bessere Spanabfuhr ermöglichen. Zum Bohren von Grundlöchern empfiehlt sich die Verwendung von rechtsspiralgenuteten Gewindebohrern, die die Späne nach oben aus dem Loch abführen.

Das Pendant zu Gewindebohren und Windeisen sind Schneideisen und Schneideisenhalter zum Anfertigen von Außengewinde auf Metallbolzen oder zum Nachschneiden von beschädigten Schraubengewinden. Das runde Schneideisen hat zwischen den einzelnen Gewindebacken Bohrungen, über die die Späne abließen können. Bohrungen an der Außenseite nehmen die Einstellschrauben des Halters auf, die das Schneideisen durch Spreizen und Klemmen sicher fixieren. Das Schneidegewinde ist an einem, manchmal auch an beiden Enden mit einem Anschnitt versehen. Ist nur ein Anschnitt vorhanden, so liegt er stets gegenüber der Aufdruckseite. Um dem Schneideisen eine sichere Führung zu geben, sollte der Metallbolzen am oberen Ende mit einer Feile angefast werden. Dann setzt man das Schneideisen genau im rechten Winkel zur Bolzenachse auf und dreht es mit leichtem Druck auf das Material. Wenn das Schneidgewinde gefasst hat, zieht es sich von selbst in der richtigen Spur weiter. Mit etwas Schneidöl geht das noch leichter, weil die Reibung stark herabgesetzt wird.

Das gilt auch beim Bohren von Innengewinden. Bevor der Gewindebohrer angesetzt wird, benötigt man zunächst ein angesenktes Kernloch. Dessen Durchmesser richtet sich nach dem Nenndurchmesser des neuen Gewindes. Zum Vorbohren nimmt man in der Regel einen Bohrer, dessen Durchmesser mit der Kernloch-Angabe identisch ist. Gegebenenfalls kann er aber auch 2 bis Zehntelmillimeter kleiner gewählt werden. Wichtig ist, dass man das Loch genau senkrecht in das Werkstück bohrt und den Gewindebohrer gerade eindreht. Dabei darf aber nicht mit Gewalt vorgegangen werden. Sollte der Bohrer haken, dreht man ihn wieder etwas heraus und versucht es erneut.



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