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Eine neue Dachrinne montieren


Die meisten Altbauten haben entweder keine oder nur eine Dachentwässerung, die unzureichend funktioniert. Dabei zählt an der Traufkante von Dächern herabfallendes Niederschlagswasser zu den folgenschwersten Ursachen für Feuchtigkeitsschäden. Denn im Traufbereich, auf einem schmalen Streifen entlang der Außenmauern, werden erhebliche Wassermengen konzentriert. Sie werden bei starken Wind gegen Fenster, Türen und Hauswände gedrückt und beim Auftreffen auf den Boden spritzen sie an die Sockelzone zurück. Das Niederschlagswasser im Boden versickert ist, drängt es an Kellerwände sowie Fundament, gerade dort, wo es das Mauerwerk durchfeuchten kann und beladen mit Salzen und anderen Verunreinigungen, kann es wieder bis über die Sockelzone hinaufsteigen. Man kann die Ursache dieses Feuchtigkeitsschadens jedoch einfach selbst beheben.



Es werden sich zwar nur wenige Heimwerker die Montage und das fachgerechte Verlöten einer Metalldachrinne aus verzinkten Eisenblech oder Kupfer zutrauen, da die wenigsten dazu auch das richtige Werkzeug haben. Komplette Dachentwässerungssysteme aus PVC, die auch vom Heimwerker, ohne besonderes Werkzeug und ohne Verlöten, einfach und fachgerecht montiert werden können, gibt es in Baumärkten sowie im Fachhandel. In langjähriger Erfahrung haben sich moderne Dachrinnen aus güteüberprüften PVC-Werkstoffen als witterungsfest, korrosionsbeständig, umweltneutral und wartungsfrei erwiesen. Durch ein praxisgerecht konzipiertes Sortiment exakt aufeinander abgestimmte Einzelteile (Dachrinnen, Formstücke, Regenfallrohre und erforderliches Befestigungszubehör) passen sie sich nahezu jeden Dachgrundriss lückenlos an.

Um Beschädigungen zu vermeiden, arbeitet man bei Reparaturen am Dach von oben nach unten. Bevor man mit dem Montieren der Dachrinne beginnt, führt man also zunächst alle notwendigen Dachreparaturen, wie das Ersetzen schadhafter Dachziegel oder Befestigen der Firstpfannen durch.

Zur eigenen Sicherheit ist das Aufstellen eines Gerüsts bei zwei- oder mehrgeschossigen Häusern unbedingt erforderlich.

Da für die Befestigung der Rinnenhalter und der Traufstreifen die Dacheindeckung im Bereich der Traufe aufgedeckt werden muss, ist es zur Vermeidung von Wasserschäden wichtig, für diese Arbeiten einen Tag oder mehrere Tage zu wählen, an denen mit Regen nicht gerechnet wird. Für den Notfall sollte entsprechende Abdeckplanen bereitgehalten werden. Die Rinnen- und Fallrohrdurchmesser werden berechnet und man erstellt, nach den Maßen des Dachgrundrisses, eine möglichst genauer Skizze mit den Einzelteilen der geplanten Dachentwässerung als Grundlage für die Einkaufsliste.

Ein Helfer ist zum Anreichen und Halten der Materialien von großem Nutzen, da bei der Montage von Dachrinnen viel auf der Leiter oder auf dem Gerüst gestanden wird.

  • Mit einem Gefälle von 3-5 mm pro Meter müssen Dachrinnen eingebaut werden. Um dieses Gefälle bei der nachfolgenden Befestigung der Rinnenhalter genau einhalten zu können, bringt man zunächst an den Endpunkten der Traufe je einen Rinnenhalter an. Den für das Gefälle zwischen diesen beiden Punkten der Dachrinne erforderlichen Höhenunterschied berechnet man mit nachfolgender Regel: H = Länge in m X 3-5 mm. Auf einer Trauflänge von 10 m ergibt dies einen Höhenunterschied von lediglich 3-5 cm. Hierbei sind in jedem Fall auch bereits bestehende Höhenunterschiede an der Traufkante zu berücksichtigen. Diese ermittelt man am einfachsten mit einer Schlauchwaage. Die Rinnenhalter müssen vor ihrer Befestigung entsprechend der Dachneigung und in einer dem Gefälle entsprechenden Höhe zurechtgebogen werden. Am einfachsten geht dies mit einem Hammer. Zum Schutz der Rinnenhalter verwendet man Kunststoffbacken am Schraubstock und einen Lattenabschnitt als Unterlage beim Klopfen.

    Hierbei muss auch beachtet werden, dass die Rinnenhalter für eine nachfolgende Befestigung von Traufstreifen bündig in die Sparren oder die Dachschalung eingelassen werden müssen. Zum Ausstemmen verwendet man Stechbeitel und Hammer.

  • Zwischen die beiden Rinnenhalter an den Traufendpunkten spannt man dann zwei Schnüre, an denen man alle weiteren Rinnenhalter genau auf das erforderliche Gefälle ausrichten kann. Die Rinnenhalter werden in die Dachsparen eingelassen und mit verzinkten Nägeln befestigt. Ihr Abstand voneinander sollte 70 cm nicht überschreiten. Das Gefälle kann nur bei wirklich straff gespannten Schnüren mit der Wasserwaage überprüft werden. Genauer ist jedoch der Gebrauch einer Schlauchwaage.
  • Am besten schneidet man Dachrinnen und Fallrohre aus PVC mit einer feingezahnten Säge. Um einen genauen rechtwinkligen Schnitt zu erhalten, verwendet man eine Schneidlade. Mit dem Messer müssen alle Sägekanten sorgfältig entgratet werden. Dachrinnen- und Regenfallrohrformstücke dürfen nicht gekürzt werden.
  • Zunächst legt man zwei abgelängte Rinnenstücke in die Rinnenhalter ein. Dazu steckt man die Dachrinne in Hochkantlage mit dem vorderen Wulst über die Abkante der Rinnenhalter und schwenkt dann nach unten. Ein Helfer ist bei langen Dachrinnen auch hier unentbehrlich.
  • Anschließend befestigt man die Rinnenstücke durch Umbiegen der Rinnenhalterfedern. Wegen der starken Temperaturschwankungen, denen die Dachrinne ausgesetzt ist, muss sie sich in der Länge frei ausdehnen und zusammenziehen können. Die Federn sollten also nur soweit umgebogen und angedrückt werden, dass ein feies Gleiten der Rinnenteile noch möglich ist. Die Rinne muss dennoch an einem Punkt gegen unkontrolliertes Wandern fixiert werden. Hierfür wählt man einen Rinnenhalter in der Mitte der Rinne und sägt den inneren Rinnenwulst im Bereich der Rinnenhalterfeder mit zwei Schnitten auf die Breite der Feder ein. Beim Fixieren benachbarter Rinnenteile muss ausserdem beachtet werden, dass diese nicht dicht an dicht montiert werden dürfen, da sie sich sonst bei Temperaturänderungen nur noch unter starkem Verziehen ausdehnen können.
  • Durch Herunterdrücken der Ferdern sichert man die Dachrinne an diesem Punkt gegen Verschiebungen.
  • Nun verbindet man die Rinnenlängen miteinander. Hierzu benutzt man die Verbindungsklammern, deren Lippendichtungen mit Gleitmittel eingestrichen (auf keinen Fall mit Öl oder Fett) werden. Zunächst drückt man den Außenwulst der beiden Rinnenteile in den Außenwulst der Verbindungsklammer ein und schwenkt diese nach hinten, bis ihr Innenwulst über dem Innenwulst der Rinnenteile einrastet.
  • Die Verbindungsklammern weisen am Außenwulst zwei Markierungen auf, die den Sollabstand der Rinnenteile bei der Montage anzeigen.
  • Nun werden die offenen Enden der Dachrinne verschlossen, indem man die Rinnenkappen aufsteckt.
  • Durch Aufstecken montiert man die Außen- und Innenwinkelformteile. Dabei wird der jeweilige Außenwulst des Formteils in den Außenwulst der Dachrinne eingehängt. Gegeneinander werden die Teile dann eingeschwenkt, bis der Innenwulst der Fomteile über den Innenwulst der Dachrinne einschnappt. An den vorgesehenen Punkten werden nun die Ablaufstutzen montiert. Hierzu zeichnet man die Umfangslinie des Rinnenstutzens an der entsprechenden Stelle auf das Rinnenteil auf. Am besten hält man dazu einen Rinnenstutzen gegen die Rinne. Mit einer feingezahnten Säge sägt man die Ablauföffnungen aus und entgratet die Schnittkanten sorgältig mit einem Messer. Rinnenstutzen mit Lippendichtung werden wie Verbindungsklammern über die Rinne eingeschwenkt und Rinnenstutzen mit glatten Enden werden mit Verbindungsklammern montiert. Die Enden der Dachrinne werden einseitig direkt mit Rinnenkappen geschlossen.
  • Nun wird das Regenfallrohr angeschlossen. Bei einem weiten Dachüberstand benötigt man zwei Rohbogen und ein Rohrstück, das man erst mit einer feingezahnten Säge auf die richtige Länge abschneiden muss. Mit einem Messer wird auch hier die Schneidekante entgratet.
  • Diese Fallrohrteile werden zunächst provisorisch befestigt und dann misst man die Länge des senkrecht anzubringenden Fallrohrs aus. Hierbei muss berücksichtig werden, dass für temperaturbedingte Dehnungen zwischen dem Spitzende der Rohstücke und dem Muffengrund der Nachbarrohre ein Spiel von etwa 10 mm leiben muss. Um dieses Spiel beim Aufeinandestrecken der Rohre zu ermöglichen, wird zunächst das Spitzende bis zum Muffengrund in das Anschlußrohr eingeschoben und dann ca. 10 mm zurück gezogen.
    Die Regenfallrohre werden unmittelbar unter den Rohmuffen mit einer Rohrschelle befestigt. Nur diese Rohrschellen werden fest angezogen, während man weitere Rohrschellen nur locker anziehen soll. Um die Längenausdehnung der Rohre bei Temperaturschwankungen nicht zu behindern, ist dies notwendig.
  • Zum Schluß montiert man die Traufstreifen. Beim Ablängen der Traufstreifen muss man beachten, dass bei der Befestigung zwischen benachbarten Traufstreifen ein Abstand von ca. 30 mm freigelassen werden muss. am einfachsten geht das Ablängen mit einer feingezahnten Säge auf ebener Unterlage.
    Mit zunehmenden Gefälle vergrößert sich der Höhenabstand zwischen der Dachrinne und der Traufziegelreihe. Deshalb befestigt man die unterste Dachlatte, auf der die Traufziegel aufliegen so, dass ihr Abstand von der Hinterkante (über die Schalungsbretter gemessen) über die gesamte Trauflänge etwa 60 mm beträgt. Die Dachlatte muss entsprechend dem Gefälle der Dachrinne “schräg” auf der Dachschalung befestigt werden. Die Traufstreifen werden in den hinteren Rinnenwulst eingehängt, über die Schalungskante und die Dachlatte gebogen und auf dem Traufbrett befestigt. Man verwendet für die Befestigung im Abstand von etwa 50 cm Haften.

Nach dem Auflegen der Traufziegel und dem Anschluss der Regenfallrohre an die Kanalisation ist das Dach fachgerecht und sicher entwässert.

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1 Kommentar »

Comment by 2wid

10.Februar 2007 @ 13:0

Danke für diese Anleitung, so etwas im Detail hab ich im Inter-Netz noch nicht gelesen.
Ich bin noch Laie, wenn ich ehrlich bin, muss ich es mir noch ein paar mal durchlesen, bis ich es verstanden habe. Bei mir hats eh noch ein wenig Zeit, plane erst in 2-3 Jahren zu bauen oder nur umzubauen, mal sehen. Auf jeden Fall gut zu wissen, dass es hilfreiche Hinweise dieser Art gibt, nichts desto trotz werde ich dann noch zusätzlich Bekannte fragen.

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