Bohren in Metall

Ein Metallbohrer hat eine Schneide, die an ihrer Spitze stumpf ist; er kann somit erst arbeiten, wenn es schon eine kleine Vertiefung gibt. Das ist der Grund, warum es beim Bohren in Metall notwendig ist, sich nicht nur die Lage der Bohrung mit der Reißnadel “anzureißen” (ins Metall einzuritzen), sondern auch mit einem speziellen Körner, dem man einen leichten Schlag mit dem Hammer versetzt, anzukörnen. Falls man ein Blech verarbeitet, sollte man es unbedingt vor dem Ankörnen auf eine massive Metallunterlage legen, damit durch das ankörnen keine größere Delle im Blech entsteht.

Besonders beim Bohren kleinerer Metallteile ist unbedingt darauf zu achten, dass das Werkstück gut fixiert wird. Ist das Stück sehr klein, gibt es spezielle kleine Schraubhalter, mit deren Hilfe man auch solche Teile problemlos einspannen kann. Ein nicht ausreichend festgespanntes Werkstück stellt, besonders im Moment des Durchbruchs, eine ernstzunehmende Gefahr dar. Beim Bohren sollte unbedingt ein Holzstück oder ähnliches unter das Blech gelegt werden, denn sonst verbeult man es durch den Druck auf die Maschine. Zudem vermeidet man, dass die Schneide des Bohrers Schaden nimmt. In Metall wird mit viel niedigeren Drehzahlen als in Holz oder in Mauerwerk gebohrt – und zwar mit maximal 1.800 U/min bei kleinen Bohrdurchmessern, bei größeren mit noch weniger Umdrehungen.

Hat man massives Material zu bearbeiten, kann es notwendig sein, etwas Schneidöl oder Bohrmilch auf die Bohrstelle zu geben. Die ist ein Gemisch aus Wasser und Öl, welches die Reibung herabsetzt und gleichzeitig den Bohrer kühlt. Der trockene Bohrer kann durch die Reibungshitze schnell ausglühen; Werkzeugstahl, der zu heiss wird und deshalb blau anläuft, verliert seine Härte und stumpft sofort ab.
Da bei Bohrlöchern in Metall immer ein scharfkantiger Rand (ein sogenannter Grat) bleibt, ist der letzte Arbeitsschritt das Entgraten. Hierzu verwendet man einen Krauskopf, der eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Ausreiber hat. Diesen setzt man kurz vorsichtig an, so dass nur der Grat beseitigt wird.