Acrylglas sägen und kleben

Beim Sägen von Acrylglas kommt es darauf ab, mit möglichst wenig Wärmeentwicklung saubere Schnittkanten zu erzielen. Die richtige Wahl des Sägeblattes hilft dabei. Für die Kreissäge sollten nur ungeschränkte Sägeblätter verwendet werden. Das Sägeblatt sollte dabei nur nur knapp über den Maschinentisch ragen. Es sollte stets mit Anschlag gearbeitet werden, vorsichtig mit laufendem Blatt ansägen und eine mittlere Vorschubgeschwindigkeit wählen.
Für die Stichsäge benötigt man ein feinzahniges, leicht geschränktes Sägeblatt, das für die Bearbeitung harter Kunststoffe geeignet ist, dabei sollte der Hinweis auf der Verpackung beachtet werden. Auch hier mit laufender Maschine an das gut fixierte Werkstück herangehen. Der Sägeschuh wird fest auf die Schutzfolie gesetzt und mit hoher Schnittgeschwindigkeit und mittlerem Vorschub gearbeitet.
Nach dem Trennen werden die matten, unregelmäßigen Schnittkanten in mehreren Arbeitsgängen geglättet, geschliffen und poliert, bis sie völlig transparent sind. Zum Feilen eignen sich mittelgrobe Schruppfeilen am besten. Eventuell muss mit einer Raspel vorgearbeitet werden. Den letzten Nassschliff führt man mit feinem 400er bis 600er Papier aus.
Um möglichst einwandfreie, glasklare Verklebunge herzustellen, wird Spezialkleber benötigt. An dieser Stelle stellen wir zwei gängige, methylenchloridfreie vor. Der erste (“Acrifix 117″) ist ein sehr dünnflüssiger Kleber und erfordert ebene Klebeflächen. Man gibt ihn mit einer Kanüle (z. B. Einwegspritze aus der Apotheke) an die Klebekante. Durch Kapillarwirkung zieht er sich selbst in die Naht. Feingeschliffene Klebekanten verhindern weitgehend, dass Luftbläschen eingeschlossen werden. der Kleber kann auch im Tauchverfahren aufgebraucht werden. Hierzu gibt man etwas Kleber z. B. auf eine Glasscheibe und bewegt die Klebekante ca. 45 Sekunden im Tauchbad hin und her. Dabei wird sie angelöst. Das Werkstück langsam aufsetzen und darauf achten, dass eventuelle Luftbläschen austreten. Etwa zwei Stunden später kann das Werkstück weiterbearbeitet werden.
Der zweite Kleber (“Acrifix 192″) ist ein Polymerisationskleber, der zum Härten Licht benötigt. Er wird spaltfüllend eingesetzt und ermöglicht die brilliantesten Klebenähte. Da der Kleber beim Härten schrumpft und “Nachschub” braucht, wird er üppig aufgetragen. Deshalb ist ein Materialüberstand nötig, der später bündig zur Werkstoff-Oberfläche abgefräst wird. Übrigens: Auch Kleben kann zu Spannungsrissen führen. Tempern vermindert das Risiko.